Der beste Vertrag ist einer, der in der Schublade bleibt!
Wer vorsorgt, vermeidet Streit. Deshalb ist es gut, wenn man rechtzeitig anfängt, vorzusorgen. Das kann die Regelung des Nachlasses sein, ein Vertrag mit dem Nachbarn oder ein Ehevertrag. Sind die wichtigen Fragen und möglichen späteren Streitpunkte bereits geklärt, kommt es im besten Fall gar nicht erst zu teueren, nervenaufreibenden Streitigkeiten. Vorsorgen ist außerdem meist einfacher. Wenn man es zu einer Zeit macht, zu der noch gar kein Streit besteht. Solange man sich versteht, findet man auch Lösungen für mögliche Streitigkeiten. Der Jurist spielt hier den „Teufelsadvokaten“ und benennt die Dinge, die Streit verursachen könnten und schlägt Lösungen vor. Die Betroffenen entscheiden dann, wie sie den möglichen Streit regeln und vermeiden wollen.
Vorsorge spielt deshalb gerade in meiner Tätigkeit als Notar eine große Rolle. Testamente werden teilweise erst nach Jahrzehnten eröffnet. Daher müssen auch mögliche Entwicklungen (z.B. schwere Krankheit, Pflegebedüftigkeit, Demenz) ein Stück weit vorhergesehen und berücksichtigt werden. Aber auch bei Eheverträgen spielt das eine Rolle. Wenn es nach einer langen Ehe dann doch zur Scheidung kommt, soll der Ehevertrag schließlich Streit vermeiden und nicht neuen erzeugen.